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Berlin war eenfach dufte!

Gemeinsame Hauptstadt-Fahrt von IGS Am Nanstein und Sickingen-Gymnasium

Die Leistungskurse Sozialkunde und Geschichte der IGS Am Nanstein waren gemeinsam mit den Kursen des Sickingen Gymnasiums Landstuhl in der Bundeshauptstadt. Diese gemeinsame Fahrt der beiden Schulen nach Berlin kurz nach dem schriftlichen Abitur hat schon eine gewisse Tradition und gilt als “die Mutter aller Exkursionen“ – fünf Tage Geschichte und Politik hautnah und intensiv.


Perfekt vorbereitet durch Herrn Böhlke vom SGL machten sich 37 Schülerinnen und Schüler ganz früh morgens am 19. Februar auf den Weg nach Berlin. Der flüssige Verkehr ermöglichte dann den Besuch der KZ-Gedenkstätte Weimar-Buchenwald, einem Konzentrationslager, in welchem zwischen 1937-45 ca. 290.000 Gefangene aus zahlreichen Ländern der Welt einsaßen, von denen ungefähr 57.000 ums Leben kamen. Einzigartig das zynische Motto des Lagers: Jedem das Seine. Der Gefangene Franz Ehrlich, der diesen Schriftzug anfertigte, war jedoch ein Bauhausschüler,  der die Schrift in diesem Kunststil anfertigte und somit seinen Peinigern unbemerkt ein Schnippchen schlug.

Nachdem doch bedrückenden kurzen Besuch in Weimar-Buchenwald ging es staufrei weiter nach Berlin, wo wir im Bezirk Friedrichshain unser Quartier bezogen. Umgeben von sehr vielen Restaurants, Kneipen, Supermärkten und den Spätis, welche 24 h geöffnet sind, fühlten wir uns bestens versorgt.

Dienstags ging es dann nach einer zweieinhalbstündigen Stadtrundfahrt in den Deutschen Dom, der jedoch zum Bundestag gehört. Dort wurde eine Ausstellung zur Entwicklung des politischen Systems in Deutschland besucht. Diese Zeitreise ging von 1848 bis in die Gegenwart. Am Nachmittag ging es dann in den Bundesrat, wo nach einer Besichtigung ein Planspiel zum Thema „Wahlalter für alle schon ab 16 Jahren?“ durchgeführt wurde. Die Arbeitsweise des Bundesrates wurde hier am eigenen Leib erfahren.

Der Mittwochmorgen war dem Alltag in der DDR gewidmet. Wir besuchten in der Kulturbrauerei eine Ausstellung zum Leben in der DDR. Nach einer interessanten Führung ging es weiter in die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, wo die Bürgerinnen und Bürger der DDR inhaftiert wurden, welche sich nicht der sozialistischen Diktatur beugten oder Republikflucht begonnen hatten. Das vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) -oder im Volksmund Stasi genannt- betriebene Gefängnis war einer von 17 ähnlichen Orten des Grauens in der ehemaligen DDR, wo die Stasi mithilfe von physischer und psychischer Folter aus den Gefangenen Informationen herauspresste.

Am Abend gab es das Angebot zum Besuch eines politischen Kabaretts, der Distel. Immerhin elf Schülerinnen und Schüler konnten mit den drei Lehrern eine sehr hochwertige Veranstaltung genießen, die anderen stürzten sich ins Berliner Nachtleben.

Der Donnerstag führte uns morgens in den Tränenpalast, einen ehemaligen Grenzübergang am Bahnhof Friedrichstraße, wo es besonders um Flucht, Ausreise und Besuch in der DDR ging. Auch hier zeigte die sozialistische Diktatur ihre häßliche Fratze, mit dem Versuch, fast alles über jeden zu wissen. Am Nachmittag stand dann der Besuch im Bundestag an: Abgeordnetengespräch mit Angelika Glöckner und ihren Mitarbeitern, ein Essen im Paul Löbe Haus mit genialer Aussicht auf die Gebäude des Bundestags sowie der Besuch der Reichstagskuppel und einer Plenarsitzung.

Die von uns besuchte Debatte ging um die Bewältigung der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 und war für uns als Pfälzer natürlich von hohem Interesse. Erst gegen 21.30 Uhr verließen wir den Bundestag und ließen den Tag ausklingen. Nach einer kurzen Nacht ging es zurück nach Landstuhl, wohin uns unser Fahrer Lothar sicher hinkutschierte.

Eine intensive Woche ging viel schnell zu Ende-unser Dank gebührt Herrn Böhlke und Herrn Rippel vom SGL für Planung und Durchführung der Fahrt.

Einziger Wermutstropfen war die krankheitsbedingte Nichtteilnahme von Frau Ruppert. Aber wir anderen können sagen: Et war knorcke in der Hoopdtstadt!

Berlin, Berlin, wir waren in Berlin!