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Schülerinnen und Schüler der IGS Am Nanstein besuchen im Rahmen des Programms Erasmus+ Schule in Griechenland

Eine Woche Projekte und Exkursionen in und um Katerini

 

Vom 02.05. bis zum 09.05.2023 reisten vierzehn Schülerinnen und Schüler der MSS 11 nach Katerini, Griechenland, um dort mit einer gleichaltrigen Gruppe des 1st General Lyceum an einem Projekt zu deutsch-griechischen Beziehungen zu arbeiten. Ermöglicht wurde die Fahrt durch das EU-Programm Erasmus+, das den Austausch von Schülerinnen und Schülern in Europa fördert.

Den Schülerinnen und Schülern sollte bewusst werden, wie sich der Zweite Weltkrieg auf das Verhältnis beider Länder ausgewirkt hat, wie sich die gegenseitigen Beziehungen danach entwickelten und wie heute enge Zusammenarbeit und Freundschaft zum Frieden innerhalb der EU beitragen.

Zu diesem Zweck reiste die deutsch-griechische Gruppe, begleitet von Frau Ruppert und Herrn Kappes, nach einem Tag des Kennenlernens nach Thessaloniki. In der zweitgrößten Stadt des Landes lernten sie im Jüdischen Museum und bei einer thematisch passenden Stadtführung die Verbrechen des Dritten Reichs an der großen jüdischen Gemeinde Thessalonikis kennen, die in der deutschen Verarbeitung des Zweiten Weltkriegs nur selten eine Rolle spielen.

Eine weitere Exkursion führte die Schülerinnen und Schülern an die Hänge des Olymps. Zunächst wurde das Kloster Agios St. Dionysios besucht, das während des Zweiten Weltkriegs vollständig zerstört worden war. Heute befindet es sich im Wiederaufbau, unter anderem Dank einiger Bilder eines ehemaligen Wehrmachtssoldaten, was der Gruppe den Wandel der deutsch-griechischen Beziehungen vor Augen führte. Ein orthodoxer Mönch nahm sich Zeit, um über die Geschichte des Klosters zu referieren und Fragen zu beantworten. Im Anschluss fand ein Interview mit einem Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs statt, der bei der Bombardierung von Litochoro sein Zuhause verloren hatte. Herr Davanos ging auf die von den Schülerinnen und Schülern vorbereiteten Fragen ein und betonte vor der sichtlich bewegten Gruppe die Bedeutung von Liebe, Vergebung und interkultureller Zusammenarbeit.

An den weiteren Tagen arbeiteten die Schülerinnen und Schülern in gemischten Gruppen an Präsentationen zu diversen Unterthemen der großen Überschrift „Erinnerungskultur - Deutsch-griechische Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg“ und ließen dabei die auf den von den griechischen Lehrkräften hervorragend organisierten Exkursionen gemachten Erfahrungen einfließen. Am letzten Tag wurden die Präsentationen in der Schule unter großem Beifall vorgestellt.  

Ebenso wichtig wie das Gelingen der Projektarbeit war für die Schülerinnen und Schüler beider Einrichtungen jedoch der Kontakt zu ihren Altersgenossen aus einem anderen Kulturkreis. Nach einer kurzen Anlaufzeit wurde sich munter auf Englisch ausgetauscht und über gemeinsame Hobbys und Vorlieben erzählt, wobei die Griechen eine unvergleichliche Herzlichkeit an den Tag legten und sich sofort alle willkommen fühlten.  Da die Gruppe auch große Teile ihrer Freizeit – ob beim Bowling, im Bergdorf Palaios Panteleimonas, in Thessaloniki oder am Stand von Paralia – gemeinsam verbrachte, fanden viele der Schülerinnen und Schülern neue Freunde, und beim Abschied floss die ein oder andere Träne.

Die Fahrt im Rahmen von Eramus+ war also ein Erfolg auf ganzer Linie. Die Erfahrungen und Erlebnisse werden die begeisterten Teilnehmer noch lange begleiten und bei ihrer Entwicklung zu mitfühlenden Erwachsenen und verantwortungsbewussten EU-Bürgern nachhaltig prägen.

Die Schülerinnen und Schülern erstellten neben ihren Präsentationen auch ein Video mit ihren Eindrücken und persönlichen Höhepunkten der Fahrt, das Sie sich hier ansehen können.