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Ran an das Papier! Historische Kostüme entwerfen

- oder: ein Rückblick auf den DS-Unterricht in der MSS -

Am 06.11.2020 fragte Barbara Behrendt im Deutschlandfunk:

„Warum kennt niemand den Namen der Kostümbildnerin?“

Diese Feststellung scheint so treffend wie verwunderlich, stellt das Kostüm doch einen wichtigen Ausdrucksträger auf der theatralen Bühne dar.

Aus diesem Grund widmeten sich die SchülerInnen des Grundkurses DS im Rahmen einer mehrwöchigen Unterrichtsreihe bereits im letzten Schuljahr dem Themenkomplex „Kostüm“. Nachdem die allgemeinen Merkmale bzw. Funktionen des Kostüms erarbeitet worden waren, stand das selbstständige Entwerfen von Kostümen aus verschiedenen Epochen im Mittelpunkt. So sollten die Lernenden in Gruppen ein historisches Kostüm entwerfen. Hierfür waren explizit nur Schere, Papier, Kleber und Buntstifte erlaubt.

Sichtlich motiviert machten sich die Gruppen ans Werk; eine stets spürbare produktive Atmosphäre füllte die DS-Räume. Mit Fleiß, Engagement und einer gewissen Akribie wurde an den Kostümen gearbeitet. Gelegentlich wurde der Fokus verlassen, um anderen Gruppen zu helfen. Auf diese Art und Weise konnten auch kleinere und größere Herausforderungen gemeistert werden. Dabei scheint es bis heute unklar, ob es manchem schwerer gefallen ist, behutsam mit dem diffizilen Werkstoff Papier umzugehen oder sich mit anderen Gruppenmitgliedern auf die Umsetzung eines bestimmten Konzepts zu einigen.

Generell können sich die Erstlingswerke unserer „Nachwuchs-DesignerInnen“ durchaus sehen lassen. Wichtiger erscheint indes die Tatsache, dass die SchülerInnen mit sich, ihrem Arbeitsprozess und ihren Produkten zufrieden waren. Man hatte in der Tat etwas geschaffen, auf das man zurecht stolz sein konnte. Final erkannten die KursteilnehmerInnen in dem Kostümprojekt ein Highlight des DS-Unterrichts in der MSS.

Mit Blick auf die von Barbara Behrendt aufgeworfene Frage kann ich als Fachlehrer des DS-Kurses behaupten, nun zumindest die Namen meiner KostümbildnerInnen zu kennen. Diese werden mir wie das Projekt noch lange in Erinnerung bleiben.

M. Preis