Anfang November durfte die IGS Am Nanstein für ca. zwei Wochen die Ausstellung „Gurs 1940“ beherbergen. Am Montag, den 04.11.2024 wurde im Lichthof der IGS die Wanderausstellung, eine Ausstellung der Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Saarland, erarbeitet und kuratiert von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin, in Kooperation mit dem Bezirksverband Pfalz, durch die Schulleiterin Dagmar Frank im Beisein von Verbandsbürgermeister Dr. Degenhardt, Schülerinnen und Schüler sowie Interessierten eröffnet.
Die Plakatausstellung beschäftigt sich mit der Deportation und Ermordung südwestdeutscher Jüdinnen und Juden. Ende Oktober 1940 wurden Tausende aus der Saarpfalz und Baden in das Lager Gurs in Frankreich deportiert, was eine der ersten organisierten Verschleppungen von jüdischen Deutschen war. Erst ein Jahr später begann die systematische Deportation aus dem gesamten Deutschen Reich. Die Ausstellung bettet regionale Geschichte in deutsche, französische und europäische Abläufe ein und nimmt Betroffene, aber auch Täter und Täterinnen in Deutschland und Frankreich in den Blick.
In ihrer Eröffnungsrede betonte Schulleiterin Frank, dass das Jahr 1940 und die Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten dürfen und Verbandsbürgermeister Dr. Degenhardt erinnerte daran, dass Verschleppung und Massenmord leider immer noch aktuelle Themen sind, die oft verharmlost werden.
Um den Schülerinnen und Schülern der IGS die Verbrechen der damaligen Zeit näher zu bringen und sie dadurch stark zu machen, sich gegen Ausgrenzung, Hass, Diskriminierung auszusprechen, wird die Ausstellung zurzeit von Lehrerinnen und Lehrern der IGS in den Unterricht mithilfe verschiedener Methoden je nach Klassenstufe integriert:
Die Klasse 8c beschäftigte sich mit der Ausstellung im Rahmen des Game Based Learnings. Mithilfe eines Wörter-Sammelspiels erschlossen die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Themen der Ausstellung und entdeckten Begriffe, die Assoziationen und Fakten zu den Themen Gurs, Deportation und Ermordung bieten.
Das von Frau Malinowski erarbeitete Spielprinzip beruht darauf, dass die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Anfangsbuchstaben aus einem Beutel ziehen, diese dann in Bezug zu ihrem Thema setzen und einen passenden Begriff zu diesem Anfangsbuchstaben finden. Die Ausstellung mit ihren großen Plakatwänden und eingängigen Bildern bietet hierfür optimale Voraussetzungen. Im Anschluss werden die Begriffe in einer ABC Liste gesammelt, die später Grundlage der Besprechung ist.
Die 9ten Klassen von Herrn Schmitz und Herrn von Ehr, die zurzeit das Thema „Nationalsozialismus“ behandeln, besuchten die Ausstellung im Rahmen des GL-Unterrichts. Da die Ausstellung zweisprachig ist, konnten auch die Französisch-Grundkurse 11,12 und 13 diese in den Unterricht einbinden.
Auch der Leistungskurs Geschichte 12 von Frau Bardo sowie der Grundkurs Geschichte 13 von Frau Creutz nutzten die Ausstellung. Der Grundkurs 13 erstellte mithilfe der Ausstellung und themenbezogenen Aufgabenstellungen Vorträge, die sie später im Unterricht präsentierten.