Gedenkfahrt Verdun

Am 15. Mai 2024 fuhren die Klassen 8c und 8d nach Verdun, um sich unter anderem die Kriegsgräberstätte anzuschauen. Als erstes haben wir uns das ehemalige Dorf Fleury angeschaut, das nach dem Krieg nicht mehr zu errichten war. Wir schauten uns das Dorf an und die Kapelle, die als Gedenkstätte errichtet wurde.

Eine Gedenkstätte ist ein Erinnerungsort, welcher einen Bezug zu entweder positiven oder negativen historischen Ereignissen oder Personen herstellt. Dieser kann gärtnerisch umgestaltet und baulich mit Denkmälern oder Mahnmalen versehen sein. Als Gedenkstätten können auch Orte bezeichnet werden, an denen sich Menschen zum Gedenken zusammenfinden. Gedenkstätten sind mit Gedenktagen und Denkmälern Teil der Erinnerungskultur.                 

Da alle Häuser, Bauernhöfe, Schulen und das Rathaus vernichtet wurden und man sie nicht mehr errichten konnte wurden Steinblöcke angefertigt, welche mit den verschiedenen Namen der Häuser und Gebäude markiert wurden und an den Stellen aufgestellt, an denen die Häuser vor dem Krieg standen.

Danach gingen wir in das Museum Memorial de Verdun. In diesem Museum stand das Leben jedes einzelnen Soldaten besonders im Mittelpunkt, egal ob Deutscher oder Franzose. Hier wurden Objekte zu der Geschichte der Soldaten während des Krieges ausgestellt, z.B. die Ausrüstungen, die Waffen und die Lebensumstände der Soldaten. Die Schlachtfelder von Verdun waren ein riesiges Grab, auf dem viele Tausende französische und deutsche Soldaten nicht einmal mehr identifiziert werden konnten. Nach dem ersten Weltkrieg lagen überall Utensilien und Gegenstände des Frontalltags herum, dazwischen die Gefallenen. Metertief war der Boden umgepflügt, verbrannt und vergiftet worden. Millionen von Granaten hatten sich in die Erde gebohrt, Sprengstoff und Gasmunition die Erde verseucht.

Danach fuhren wir zum Ossuaire de Douaumont, das sogenannte Beinhaus. Dort konnten wir von außen durch die Fenster die Überreste und Knochen der verstorbenen Soldaten sehen. Im Beinhaus ruhen die Gebeine von schätzungsweise 130.000 nicht identifizierbaren Gefallenen von französischer und deutscher Seite im ersten Weltkrieg. Vor dem Beinhaus befindet sich ein Friedhof mit 16.142 Gräbern französischer Soldaten. Innerhalb des Nationalfriedhof Fleury-devant-Douaumont liegen die sterblichen Überreste der für Frankreich gefallenen Soldaten, es sind mehr als 16.000 Gefallene in Einzelgräbern und einem muslimischen Bereich mit 592 Gräbern (das Denkmal für die Gefallenen jüdischen Glaubens befindet sich östlich neben dem National-Friedhof des Beinhauses). Jedes Grab ist mit einer muslimischen Stele verziert, in die auf Arabisch ,,hier ruht“ gefolgt vom Namen des Verstorbenen eingraviert ist. Es gibt auch einen Bereich für unbekannte Soldaten, deren sterbliche Überreste vor kurzem gefunden wurden.

Zum Abschluss waren wir im Fort de Vaux, wo man sehen konnte wie die Soldaten lebten und vor allem unter welchen Umständen. Ein Fort ist eine selbstständige permanente Befestigungsanlage, das heißt ein Bauwerk, das um einen Ort oder ein Gebiet errichtet wurde, um das Eindringen von Feinden zu verhindern.

Wir sahen wie viele Menschen in einem Raum schlafen mussten und wie und wo sie auf die Toilette gingen. Weiterhin haben wir uns einen Geschützturm angeschaut, der mit einem verkürzten 155-mm-Geschütz aus dem Jahr 1907 bewaffnet war, dieser hat uns am meisten beeindruckt. Im letzten Raum stand ein großes weißes Kreuz mit der Aufschrift: ,,Den Toten Kameraden“. Dies war ein Kreuz für die gefallenen Soldaten von Verdun. Nach einem sehr interessanten Tag fuhren wir wieder mit dem Bus zurück zur Schule nach Landstuhl.

Lena Gramsch 8d und Amelie Gmür 8c (Schuljahr 2023/2024)

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